„Da war nix. Kein Gegenverkehr. Kein Hindernis. Trotzdem kam das Auto vor mir in einer Linkskurve plötzlich von der Fahrbahn ab. Dann begann das Schleudern. Und dann prallte der Wagen gegen den Baum. Das sah gleich sehr böse aus.“
Nur wer aktiv am Verkehr teilnimmt, ist voll konzentriert. Bereits kurze Ablenkungen oder Unaufmerksamkeiten können zu schweren Unfällen führen. Zur Sicherheit an Bord gehört auch der richtige Umgang mit Handy oder Navi.
Die Zahl der meldepflichtigen und auch der tödlichen Wegeunfälle bei der BG RCI hat sich deutlich erhöht. BAUZ fragte nach bei Helmut Ehnes, Präventionsleiter der BG RCI, wie sich diese Entwicklung stoppen lässt.
Freiheit. Fahrspaß. Geschwindigkeit. Die Begeisterung für Zweiräder ist groß. Doch wer mit Motorrad, Roller, Moped oder Mofa zur Arbeit fährt, wird von Autofahrern schnell übersehen. So kommt es zu krassen Unfällen.
„Ich stand mit dem Lkw auf dem Parkplatz kurz vor dem Ortseingang. Da gibt es ’ne lange Rechtskurve. Und genau in die fuhr ein Pkw mit hoher Geschwindigkeit rein. Dann hörte ich Bremsgeräusche und sah, wie sich das Auto überschlug.“
Auf der Autobahn hat es gekracht. Der Verkehr staut sich. Jetzt zählt jede Sekunde für die Verletzten. Die Rettungswagen müssen so schnell wie möglich zur Unfallstelle kommen. Doch das geht nur, wenn es eine Rettungsgasse gibt.
Wer würde beim Fahren mit 100 km/h freiwillig die Augen schließen? Wohl niemand. Denn vollständig im Blindflug unterwegs zu sein, ist lebensgefährlich. Genau das passiert, wenn man beim Fahren ins Handy tippt.
„Das Trümmerfeld an der Unfallstelle war riesig“, erinnert sich Feuerwehrmann Marwin B. (31). „Wir waren mit 17 Einsatzkräften vor Ort. Ein Pkw war beim Überholen in der Kurve mit einem Lkw zusammengestoßen. Der Fahrer war tot.“
„Nick war sportlich und gern draußen. Er war ein erfahrener Radfahrer und kam immer mit dem Pedelec zur Arbeit“, berichtet Betonwerker Magnus T. (41). „Bis vor ein paar Wochen. Da hat ihn ein Autofahrer beim Rechtsabbiegen überfahren.“
„Ich konnte sehen, dass der Fahrer stark nach rechts gebeugt saß", berichtet Zeugin Marita G. (37). Sie war zum Unfallzeitpunkt in ihrem Pkw auf der Gegenfahrbahn unterwegs. „Dann ist er mit dem Auto vor mir zusammengeprallt.“
Gefahr erkannt und dann? Je schneller ein Auto ist, desto länger braucht es, bis es beim Bremsen zum Stehen kommt. Deshalb gelten jeweils innerorts, außerorts und auf Autobahnen unterschiedliche Sicherheitsabstände.
Rechts abzubiegen erfordert höchste Aufmerksamkeit von Rad-, Lkw- und Autofahrern. Die Sicht zur Seite und nach hinten ist oft stark eingeschränkt, der tote Winkel – je nach Fahrzeug – groß. Hier ein paar Tipps zum sicheren Abbiegen.