R./Bayern. – „Da war nix. Kein Gegenverkehr. Kein Hindernis. Trotzdem kam das Auto vor mir in einer Linkskurve plötzlich von der Fahrbahn ab“, berichtet Augenzeuge Markus K. (37). „Erst auf den unbefestigten Grünstreifen. Dann begann das Schleudern. Und dann der Knall, als der Wagen gegen den Baum prallte. Das sah gleich sehr böse aus.“

 

Es war ein herrlicher Hochsommertag. Das Thermometer zeigte 33 °C. Labor-Mitarbeiterin Nicole G. (26) hatte ihren Arbeitstag beendet. Sie freute sich auf einen lauen Abend gemeinsam mit ihren Freundinnen. Fröhlich über diese Aussicht stieg sie in ihren Wagen und legte das Handy griffbereit in die Mittelkonsole.

 

„Das Abkommen von der Fahrbahn und das Schleudern entstanden durch die Benutzung des Handys.“

 

Ab nach Hause

„Erst mal losfahren zur Bundesstraße, bevor der Feierabendverkehr zu dicht wird.“ Das könnten Nicoles Gedanken gewesen sein. Zügig fuhr sie Richtung Zuhause. Unterwegs wird Nicole dann wohl die Idee gekommen sein, einen Termin zu vereinbaren. Wie schnell sie in dem Moment fuhr, bleibt unklar.

Vielleicht war sie noch durch das Telefonat abgelenkt. Vielleicht passierte es beim Weglegen des Smartphones. Am Ende einer Linkskurve geriet Nicole plötzlich mit der rechten Bereifung auf den unbefestigten Grünstreifen. Geistesgegenwärtig lenkte sie gegen. Doch dabei kam ihr Pkw ins Schleudern. 50 m weiter schoss der Pkw erneut nach rechts von der Fahrbahn und prallte mit der Fahrerseite gegen einen massiven Baum. Der Bereich der Fahrertür wurde dabei ca. 70 cm in den Innenraum eingedrückt. Die zu Hilfe gerufene Feuerwehr befreite die eingeklemmte Nicole mit einem Hydraulikgerät. Den Sicherheitsgurt hatte sie angelegt. Dennoch konnte der Notarzt infolge der schweren Verletzungen nur noch den Tod feststellen.

 

Die polizeiliche Untersuchung ergab, dass Frau G. während der Fahrt telefoniert hatte und dadurch abgelenkt wurde. Auf der Bundesstraße bestand eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km/h. Die unkontrollierte Fahrweise, also das Abkommen von der Fahrbahn und das Schleudern, entstanden durch die Benutzung des Handys. Frau G. hat die Gefahr, die durch Telefonieren und Texten entstehen kann, völlig unterschätzt. Sie schaffte es nicht mehr, den Wagen unter Kontrolle zu bringen, und prallte gegen den Baum am Straßenrand.

Kurz & knapp

  • Telefonate und Textnachrichten vor und nach der Fahrt erledigen
  • Handy vor Fahrtantritt gut verstauen oder in Freisprecheinrichtung platzieren
  • Hände ans Steuer und Augen auf die Straße – keinen Blindflug!