Schwedische Gardinen können nicht zur Seite gezogen werden. Und sie gibt’s auch in keinem Möbelhaus zu kaufen. Stattdessen begrenzen sie spezielle, enge Räume. Und sorgen dafür, dass niemand abhaut.

 

Gemeint sind damit die vergitterten Fenster von Gefängnissen. Deren Zellen sind kleine, enge Räume, in denen Untersuchungs- und Strafgefangene untergebracht sind. Teilweise für mehrere Jahre. Damit diese nicht einfach so abhauen und fliehen können, sind die Fenster vergittert. Um das Jahr 1900 wurde der Stahl für die damaligen Gitter in Schweden gefertigt. Der war besonders hochwertig und stabil. Wer also in Zellen mit Fenstergittern aus schwedischem Stahl einsaß, wurde unter Verschluss gehalten und kam nicht so leicht wieder frei. So entwickelte sich die flapsige Redewendung „schwedische Gardinen“ für das Gefängnis.