In Sekunden rauf und wieder runter. Im engen, geschlossenen Raum aus Metall. Fahrstühle sind eine echte Erleichterung für das tägliche Leben. Aber auch eine Herausforderung für Menschen mit Platzangst.

 

Dabei gibt es Fahrstühle schon richtig lange. Aber hauptsächlich für den Lastentransport. Für Personen waren sie damals zu gefährlich. Das sah auch der Mechanikermeister Elisha Graves Otis so. 1852 hatte er den Auftrag, für eine Bettgestellfirma einen Lastenaufzug zu entwickeln. Die verwendeten Seilwinden hatten eine schlechte Sicherheitsausstattung. Wenn das Seil riss, fiel die gesamte Last herunter und ging kaputt.

 

Otis’ geniale Idee war eine Sicherheitsbremse: Das Zugseil wird dabei an einer Stahlfeder über dem Fahrstuhl angebracht. Das Seil spannt die Feder und zieht dabei zwei Bolzen zusammen, die an den Seiten der Kabine hängen. Wenn das Seil reißt, entspannt sich die Feder. Die Bolzen schieben sich nach außen und rasten in den Zahnschienen an den Wänden des Fahrstuhlschachts ein.

 

Otis präsentierte seine Erfindung 1854 auf der Weltausstellung in New York. Und das sogar richtig praxisnah. Er stellte sich auf eine Plattform, ließ sie anheben und dann von seinem Assistenten das Seil durchschneiden. Die Plattform fiel nur 1 cm nach unten, bevor die Bremse einrastete. 1857 wurde das erste Kaufhaus am New Yorker Broadway mit einem Personenaufzug ausgestattet. Von da an gab es einen regelrechten Hochhaus-Boom. Und die Skylines der Welt veränderten sich nachhaltig