K./Baden-Württemberg. – Es war wie eine Explosion. Plötzlich ein ohrenbetäubender Knall. Ein Lichtbogen, der wie ein Blitz hinter dem Mitarbeiter entlang raste. Und ihn mit voller Wucht in den Rücken traf. Zwei weitere Kollegen wurden leicht erwischt. Der vierte erlitt einen schweren Schock. Wie kam es dazu?

 

Die Freileitung zur Schaltanlage sollte erneuert werden. Dafür wurde der Mittelspannungsschalter auf „Aus“ gesetzt. Und sollte dann durch Herausfahren sichtbar vom Netz getrennt werden. Was das Mitarbeiterteam nicht wusste: Der Schalter war defekt.

 

Heiße Attacke von hinten

Beim Herausfahren entstand ein Störlichtbogen. Dieser wurde durch einen anderen Schalter reflektiert. Und raste dann von hinten mitten in das Arbeitsteam. Ein Mitarbeiter wurde dabei schwer getroffen. Dank richtiger Schutzbekleidung überlebte er diese mehrere Tausend Grad heiße Attacke. Allerdings mit schweren Verbrennungen. Zwei weitere Kollegen wurden nur leicht verletzt. Der vierte blieb unverletzt, erlitt jedoch einen schweren Schock.

 

„Ursache war, dass die Schaltmechanik nicht ordnungsgemäß getrennt hatte“, so die zuständige Aufsichtsperson. „Der Schalter befand sich zwar in ‚Aus‘-Stellung. Die spätere Überprüfung ergab jedoch, dass er in einer Zwischenposition hängengeblieben war. Die Kontakte hatte ich nicht getrennt. In dieser Position war das Herausfahren des Schalters schon möglich. Dabei entstand ein Lichtbogen, wodurch drei der betroffenen Personen Verbrennungen erlitten. Der Unfall zeigt: Wo starke elektrische Kräfte im Spiel sind, bleibt keine Zeit zu reagieren. Geeignete Schutzbekleidung schützt den Träger gegen die thermischen Auswirkungen eines elektrischen Störlichtbogens.“