Interview mit Elektrotechniker und Sicherheitsfachkraft Andreas Nienhaus zu Unterweisungen und Sicherheitskurzgesprächen für Auszubildende zum Thema „Schutzausrüstung für Elektroarbeiten“.

 

Nienhaus: Die Auszubildenden bei uns beschäftigen sich mit dem Einsatzzweck, den Schutzmöglichkeiten, aber auch mit den Grenzen von Persönlicher Schutzausrüstung. Das lernen sie anhand der Unterweisungen, die wir durchführen, und auch anhand von praktischen Beispielen oder Fotos. Wenn sie eine gewisse Reife erreicht haben, nehm ich die Azubis mit und lass sie unter Beaufsichtigung selbst mal etwas machen. Mit der vollen Persönlichen Schutzausrüstung. Zur jeweiligen Tätigkeit geb ich dann Hilfestellung. Vor jedem Einsatz gibt es immer Sicherheitskurzgespräche. Und dann gibt es noch eine jährliche Sicherheitsunterweisung im Fachbereich Elektro zusätzlich zu den Gefahrstoffunterweisungen und was sonst noch so kommt. Die 5 Sicherheitsregeln dürfen die Azubis auch gern in ihr Berichtsheft reinschreiben. Und ich lass mir in den ersten Lehrwochen diese auch gern mal auswendig vorsagen. Irgendwann frag ich zwischendurch nach, und dann müssen die auswendig, wie aus der Pistole geschossen, kommen.

 

Aus welchen Teilen besteht die Schutzausrüstung?

Nienhaus: Sie besteht aus Hose und Jacke und ist für Lichtbögen bis 4 Kiloampere geschützt. Dann, wenn Niederspannungshauptsicherungen (NH) gezogen werden, die noch nicht diese modernen Trenner haben, gibt es noch einen NH-Handschuh. Damit kann man die Sicherungen sicher entfernen. Außerdem kommen Helm- und Gesichtsschutz zum Einsatz. Das alles schützt gegen Störlichtbögen. Gesicht und Hals sind ganz besonders gefährdet. Bei Arbeiten, die unter Spannung durchgeführt werden, gibt es auch Isolierkleidung. Das machen wir hier aber gar nicht. Wir halten uns immer an die 5 Sicherheitsregeln und schalten immer frei bei Elektroarbeiten.

Was ist beim Einsatz Wichtiges zu beachten?

Nienhaus: Ganz wichtig ist: Die PSA muss unbeschädigt sein. Es dürfen also keine Löcher, Brandflecken usw. vorhanden sein. Die Kleidung ist zu ersetzen, sobald sie einen Störlichtbogen gesehen hat. Und bei jeder PSA muss der Mitarbeiter vorher durch den Vorgesetzten unterwiesen worden sein, wie sie zu tragen und zu handhaben ist. Der Einsatz wird sowohl von mir als Vorgesetztem kontrolliert, von den Gesellen auch und natürlich gegenseitig. Bei uns gilt das Vier-Augen-Prinzip.

 

Wie wird die Schutzkleidung gesäubert?

Nienhaus: Die Kleidung wird wöchentlich durch einen Reinigungsservice abgeholt und gesäubert. Dieser prüft die Kleidung und ihre Schutzwirkung in regelmäßigen Abständen. Er ist zertifiziert nach DIN ISO.