F./Bayern. – „Henry und ich hatten den Auftrag, die Mischerauskleidung zu wechseln“, erinnert sich Asphaltmischwerker Thorsten J. (26). „Mit dem Schweißbrenner lösten wir die Schrauben. Dann geriet Henrys Ölzeug plötzlich in Brand. Wir haben alles versucht. Aber Henry brannte und brannte.“

 

Thorsten versuchte, Henry F. (49) mit den Händen zu löschen. Aber das gelang nicht. Dann half er ihm aus dem Mischer. Es kamen andere Kollegen angerannt. Die versuchten es mit ihren Arbeitsjacken. Erfolglos! Erst mit Hilfe eines Feuerlöschers gelang es, Henry zu löschen. Zwischenzeitlich wurde der Notruf abgesetzt. Der Notarzt stellte schwere Verbrennungen an den Beinen bis zur Hüfte fest.

 

„Brände entstehen, wenn drei Dinge zusammenkommen: ein brennbarer Stoff wie z. B. Lösungs- oder Reinigungsmittel, eine Zündquelle wie ein Schneidbrenner und ausreichend Sauerstoff“, erklärt die zuständige Sicherheitsfachkraft. „Unfallursächlich war, dass Herr F. in der Pause seine Wetterschutzbekleidung mit Kaltreiniger säuberte. Kaltreiniger ist brandgefährlich. Aufgrund des geringen Flammpunktes von 66 °C und der Arbeit im engen Raum des Mischers wurde ein Entzünden begünstigt. Schweiß- und Schneidarbeiten sind nur mit schwer entflammbarer Schutzkleidung auszuführen. Wetterschutzkleidung ist für diese Art der Tätigkeit verboten.“

Kurz & knapp

  • Bei Schweißarbeiten zur Instandhaltung flammfeste Schutzausrüstung tragen.
  • In Explosionsbereichen nur explosionsgeschützte Arbeitsmittel, Werkzeuge und Messgeräte nutzen.
  • Alle brennbaren Teile aus dem Umfeld entfernen (z. B. Holz, Kunststoff, entzündliche Abfälle, explosionsgefährliche Chemikalien). Wenn nicht entfernbar: Teile mit feuerfesten Planen, Schweißerdecken abdecken, Feuerlöschmittel und Brandwache bereitstellen.
  • Behälter, Tanks und Rohrleitungen müssen geleert, gasfrei und frei von Fett- und Ölresten sein. Bei Schweißarbeiten für ausreichende Belüftung/Absaugung sorgen.
  • Kollegen an benachbarten Arbeitsplätzen informieren.