Fragt man nach dem Ablauf eines Unfalls, so lassen sich die Ursachen und der Bereich, in dem sie entstanden sind, analysieren, zuordnen und die Zusammenhänge herausarbeiten. Wer die verschiedenen Ebenen (Technik, Organisation, Kommunikation, Wissen/Qualifizierung, Einstellung/persönliches Verhalten) kennt, kann Gefahren besser einschätzen und sicher handeln – im Normalbetrieb wie bei neuen, unvorhersehbaren Situationen. Das BAUZ-Infokärtchen gibt wichtige Hinweise, wie jeder aktiv daran mitwirken kann.

Das Schweizer-Käse-Modell

Zu sehen ist das Schweizer-Käse-Modell in Bezug auf Unfälle. Hier sind fünf löchrige Käsescheiben hintereinander dargestellt. Jede Scheibe steht dabei für einen Themenbereich mit Lücken. Ein Pfeil, der durch jeweils ein Loch in jedem Bereich geht, zeigt an, dass es dann zum Unfall kommt. Die Grafik verdeutlicht: Wenn man allein ein Loch auf einer Ebene schließt, kommt es nicht mehr zum Unfall. Link zur vergrößerten Darstellung des Bildes.
1. Jeder schwere Unfall hat mehrere Ursachen. Die Sicherheitsebenen sind wie Käsescheiben. Diese können Lücken haben. Schon mit einer Sicherheitsmaßnahme lässt sich die Kette unterbrechen.

Bei Routinearbeiten

Ein Mitarbeiter mit Warnweste läuft in einer Werkshalle in einem markierten Fußgängerbereich an einem rangierenden Gabelstapler vorbei. Link zur vergrößerten Darstellung des Bildes.
2. Auch bei routinemäßigen Arbeiten sind Arbeitsanweisungen/Sicherheitsregeln zu befolgen.
Ein Mitarbeiter prüft den Anstellwinkel einer Anlegeleiter mithilfe seines Arms, den er im neunzig Grad Winkel hält. Link zur vergrößerten Darstellung des Bildes.
3. Wiederkehrende Arbeiten sind bezüglich der Risiken immer wieder neu zu beurteilen.

In neuen, unerwarteten Situationen

Drei Mitarbeiter stehen vor einer geöffneten Brecheranlage. Sie planen gemeinsam Ablauf und Maßnahmen zur Störungsbeseitigung. Link zur vergrößerten Darstellung des Bildes.
4. Bei Störungen Verantwortlichen informieren, der die Planung/Koordination übernimmt.
Vor einem Silo mit Gefahrstoffen stehen drei Mitarbeiter und diskutieren die Risiken, die mit einer neuen, ungeplanten Situation verbunden sind. Link zur vergrößerten Darstellung des Bildes.
5. Neue Situationen bergen neue Risiken. Diese extra beurteilen und jedem bekanntmachen.
Etwas Unvorhergesehenes ist passiert. Eine Führungskraft stimmt gemeinsam mit drei Mitarbeitern die neue Vorgehensweise vor Ort ab. Link zur vergrößerten Darstellung des Bildes.
6. Die Vorgehensweise bei unvorhergesehenen Arbeiten ist im Team vor Ort festzulegen.
Ein Mitarbeiter denkt darüber nach, wie er schrittweise seine Arbeit sicher planen kann und welche Arbeitsmittel dafür geeignet sind. Dies wird symbolisiert mit einer Denkblase, in der eine Flex, ein Werkzeugkasten, Schutzbrille und Schutzhandschuhe zu sehen sind. Link zur vergrößerten Darstellung des Bildes.
7. Keine Improvisation in neuen Situationen! Arbeit vorab planen. Sichere Arbeitsmittel nutzen.
Eine Elektrofachkraft steht mit hochgeschobenem Visier des Schutzhelms vor einem Schaltschrank und denkt über sich selbst nach. Das Innehalten dient der Selbstüberprüfung in Bezug auf ausreichendes Wissen, Information und Qualifizierung für die anstehende Tätigkeit. Link zur vergrößerten Darstellung des Bildes.
8. Selbstüberprüfung! Weiß ich genug und bin ich ausreichend informiert und qualifiziert?
In einem Silo stehen drei Mitarbeiter und stimmen sich über das gemeinsame Vorgehen ab. Es gilt hier, Alleingänge zu vermeiden. Link zur vergrößerten Darstellung des Bildes.
9. Keine gefährlichen Alleingänge! Geändertes Vorgehen vorab mit allen abstimmen.
Vier Mitarbeiter stehen zusammen in einer Teambesprechung. Die Führungsperson fragt nach, ob alles verstanden wurde. Dies wird durch ein Fragezechen in einer Denkblase symbolisiert. Die Mitarbeiter bestätigen alle. Dies wird mithilfe von Ausrufezeichen in einer Denkblase symbolisiert. Link zur vergrößerten Darstellung des Bildes.
10. Nachfragen! Hat jeder das Gesagte richtig verstanden? Ist klar, was wer zu tun hat?
Ein Kollege steht vor einer geöffneten Anlage und stoppt mit seinen Armen einen Kollegen, der sicherheitswidrig in die Anlage laufen will. Link zur vergrößerten Darstellung des Bildes.
11. Stopp! Andere auf sicherheitswidriges Verhalten aufmerksam machen und ggf. stoppen.