Sie können 250 Kilo durch die Wüste schleppen, wochenlang ohne Trinkwasser auskommen und nach einer langen Durststrecke sogar bis zu 150 Liter Wasser in einem Zug aufnehmen. Doch wenn Kamele zwecks Nahrungssuche so vor sich hin wuseln, sind sie eine Gefahr für jeden Autofahrer. In Israel kommt es deshalb immer häufiger zu Unfällen.

 

Die freundlichen Schwielensohler werden vor allem in der Wüste Negev zunehmend zum Problem. Ihre Besitzer sind oft Beduinen ohne festen Wohnsitz, die ihre vierbeinigen Transportmittel zwischendurch gern mal frei laufen und grasen lassen. In 7 Jahren gab es laut Statistik 7.150 Fahrzeugunfälle mit vagabundierenden Kamelen. Zusammenstöße sind deshalb besonders krass, weil die Wüstenschiffe bis zu 1.000 Kilo wiegen können. In den wenigsten Fällen konnte ein Besitzer ermittelt und zur Verantwortung gezogen werden. Verkehrszeichen mit der Aufschrift „Achtung, Kamele!“ haben bisher nicht zum Erfolg geführt. Jetzt hat Israel ein „Kamel-Gesetz“ beschlossen. Alle Halter müssen ihre Tiere zukünftig mit Mikrochips versehen, auf denen die Personalien der Besitzer gespeichert sind.