Man muss wissen, wann Schluss ist. Mit Wartung, Reparatur und Instandhaltung. Nach 57 Jahren und zwei Stahlseilbrüchen wurde eines der größten Radioteleskope der Welt für immer außer Betrieb genommen. Und dann stürzte es in sich zusammen.

 

Die spektakuläre 900 Tonnen schwere Anlage hing mit ihrer Plattform 140 Meter über dem Boden. Sie diente unter anderem als Filmkulisse für James Bond und Akte X. Mit Arecibo fanden Astrophysiker den ersten Planeten außerhalb des Sonnensystems. Sie kartierten die Venus und vorbeiziehende Asteroide. Arecibo hatte nicht nur sein „Ohr“ im Weltraum, es konnte auch „sprechen“. Das heißt, es funktionierte wie ein Radar. Dies eröffnete Wissenschaftlern einzigartige Möglichkeiten.

 

Über Jahrzehnte wurde Arecibo erweitert und aufgerüstet. Damit nahm auch die Belastung zu. Drei Stützen hielten Arecibo mit dicken Haupt- und Hilfs-Stahlseilen. Diese Konstruktion konnte lange instandgehalten werden. Doch dann verursachten erst ein Erdbeben und Jahre später ein Hurrikan starke Schäden an den Halteseilen. Ingenieure ertüftelten ein zusätzliches Hilfs-Haltesystem. Für mehr Stabilität. Doch unerwartet rissen zwei Stahlseile. Daraufhin wurden die Reparaturarbeiten unterbrochen. Und als zu gefährlich eingeschätzt. Eine gute Entscheidung, denn ein paar Wochen später stürzte die weltberühmte Teleskop-Anlage in sich zusammen.