Lange Zeit konnten Wissenschaftler Kugelblitze nicht künstlich erzeugen. Mit Mikrowellen gelang es zunächst, winzige Leuchtkugeln zu formen, die sich aber sofort wieder auflösten. Diese waren längst nicht so groß und wabernd wie die, die Augenzeugen in der Natur gesehen hatten.

 

In den letzten Jahren ist es Forschern im Labor gelungen, immerhin tennisballgroße leuchtende Kugeln zu erzeugen. Dies wird möglich, wenn Silizium mit Sauerstoff reagiert. Die künstlichen Kugelblitze schwebten bis zu acht Sekunden durchs Labor. Doch wie entstehen die großen, echten Kugelblitze in der Natur? Die Wissenschaftler erklären es sich derzeit so: Bei einem Gewitter entstehen Blitze. Diese können beim Einschlag in den Boden Sand verdampfen. Es entsteht ein gasförmiges Gemisch aus Silizium. Durch die elektrische Ladung formt dieses sich zu einem Ball. Und durch die Reaktion mit Sauerstoff beginnt es zu glühen. Obwohl es noch viel zu klären gibt, ist jetzt bewiesen: Kugelblitze sind kein Fantasiegebilde. Sie können in freier Natur entstehen – wenn auch ausgesprochen selten.