Viele Fahrzeuge erreichen hohe Geschwindigkeiten. Autos, Lkw, Flugzeuge und manchmal auch Erdbaumaschinen. Wer da nicht angeschnallt ist, riskiert sein Leben. Denn beim starken Bremsen oder bei einem Unfall mit Überschlag wirken so heftige Fliehkräfte, dass Insassen ohne Gurt unkontrolliert umhergeschleudert würden. Mit schweren Verletzungen als Folge.

 

Ironisch ist, dass ein ehemaliger Ingenieur für Flugzeugschleudersitze den heutigen Dreipunktgurt entwickelt hat. Als Nils Ivar Bohlin mit seiner Arbeit begann, gab es Sicherheitsgurte schon lange. Allerdings waren diese nicht sehr sicher und vor allem umständlich anzulegen. Beispielsweise hatten einige Vorläufermodelle die Schnallen direkt auf dem Brustkorb, was zu Schmerzen beim Bremsen führte. Bereits 1948 gab es den Zweipunktgurt, der in der B-Säule eines Wagens, also der Verbindung zwischen Boden und Dach, eingebaut wurde. Hier war jedoch das Problem, dass die Insassen leicht unter dem Gurt durchrutschen konnten. 1959 entwickelte Nils Bohlin den Dreipunktgurt. Mit großem Erfolg. Auch heute noch ist seine Erfindung einer der wirkungsvollsten Lebensretter in Fahrzeugen. Das deutsche Patentamt kürte den Dreipunktgurt 1985 zu einer der acht wichtigsten Erfindungen der letzten 100 Jahre mit dem größten Nutzen für die Menschheit.