T./Sachsen. – Das Umrüsten der Spritzgussmaschine soll immer so schnell wie möglich gehen, braucht aber seine Zeit. Dabei werden viele Wege gegangen. Einrichter Karl. P (54) war mittendrin. Und dann endet plötzlich alles ganz abrupt mit einem Tritt ins Leere. Und dem Sturz kopfüber von der Maschine.

 

Beim Spritzguss werden Kunststoffteile in unterschiedlichsten Formen und Größen hergestellt. Wenn neue Formen produziert werden sollen, muss das Spritzgusswerkzeug gewechselt werden. Wer an Maschinen und Anlagen arbeitet, muss sicher rauf- und runterkommen. Und sich oben ebenso sicher bewegen können. Karl kannte die Spritzgussanlage und den Arbeitsablauf beim Einrichten aus dem Effeff. Er hatte dafür die Anlage wie immer ordnungsgemäß stillgesetzt und dann mit den Rüstarbeiten begonnen. Eigentlich war Karl die Ruhe selbst und nicht so leicht zu stressen.

 

„Für einen sicheren Zugang fehlten zusätzliche Stufen.“

Beim Einrichten hieß es immer wieder, den Aufstieg hoch zur Maschine zu nehmen und wieder runterzusteigen. Ob Karl mit seinen Gedanken kurzzeitig woanders war oder ihn etwas anderes ablenkte, lässt sich nicht mehr sagen. In diesem Moment kam es jedenfalls zum Fehltritt auf der Maschine. Dieser führte zu einer ungewollten Vorwärtsbewegung. Karl stürzte mit dem Kopf voran von der Maschine. Und landete dann mit voller Wucht auf seinem rechten Ellenbogen. Dabei erlitt er einen Trümmerbruch, der aufwendig operiert werden musste.

 

„Stolper-, Rutsch- und Sturzunfälle an Maschinen und Anlagen werden in ihrer Schwere häufig unterschätzt. Oft sind es nicht erkannte Gefahrenstellen an Tritten und Aufstiegen, die zu Unfällen führen“, so die zuständige Aufsichtsperson. „In diesem Fall wies der Zugang zur Spritzgussmaschine zwar keine Schäden auf. Doch für einen sicheren Zugang fehlten trittsichere Stufen. Bei einem Sicherheitsrundgang vor Ort hätte dieser Mangel auffallen und rechtzeitig behoben werden können. Nach dem Unfall sorgte der Betrieb für eine sichere Zugangslösung zur Spritzgussmaschine.“

 

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