M./Bayern. – Kalle und Piwi standen unterhalb der Baggerschaufel. Völlig unerwartet begann der 450 Kilo schwere Tieflöffel zu pendeln. Hängte sich aus. Und krachte dann nach unten. Durch die Wucht des Aufpralls wurden beide Mitarbeiter nach hinten geschleudert und schwer verletzt.

 

Mit dem Radbagger sollten die Schlagleisten einer Prallmühle gedreht werden. Baggerführer Florian P. (39) befestigte den dafür zugelassenen Tieflöffel mit Lasthaken an einer Schnellwechseleinrichtung am Bagger. Dann hob er diesen an und hängte eine zweisträngige Kette ein. Karl K. (47) und Piet W. (26) standen rechts und links daneben, um die Schlagleiste im eingehängten Zustand zu drehen. Dann sollte diese Schlagleiste wieder in die Führung des Rotors eingeschoben werden.

 

„Der Riegelbolzen war unten nicht arretiert.“

Was Florian nicht bemerkte: Die Schaufel hing nur in der oberen Aufnahme. Die Bolzen unten hatten nicht arretiert. Der Tieflöffel begann plötzlich zu pendeln. Dann hing er sich aus. Kalle und Piwi hatten keine Chance. Die Schaufel krachte mit voller Wucht auf beide Kollegen, anschließend auf das Podest und dann auf den Boden. Wie durch ein Wunder überlebten beide schwer verletzt.

 

„Der Baggerführer hätte die richtige Position der Riegelbolzen überprüfen müssen. Diese müssen unter die Riegelwelle geschoben werden“, so die zuständige Sicherheitsfachkraft. „Da er sofort die Schaufel zu sich hin drehte, bemerkte Herr P. dies nicht. Eine Möglichkeit, den korrekten Sitz zu prüfen, ist das Leerspiel mit der Schaufel vor Tätigkeitsbeginn. Dabei wird die Schaufel angehoben und eine Pendelbewegung ausgeführt. Hierbei sieht der Fahrer, wenn etwas nicht arretiert ist. Im Zweifelsfall heißt es für den Fahrer jedoch immer: aussteigen und Sichtkontrolle durchführen.“