Was ist, wenn ein Mitarbeiter aus dem Mehrkammerhochsilo gerettet werden muss? Wie lässt sich die Rettung schnell und gut organisieren? Diese Fragen stellten sich die Verantwortlichen in einem Transportbetonwerk. Eine Rettungsübung in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr brachte dazu wichtige Erkenntnisse.

 

Alarm bei der Feuerwehr! Ein Verletzter muss aus dem Silo gerettet werden. Die Höhenrettungstruppe rückt an. Da jedoch kein Einweiser auf sie wartet, fah¬ren sie am Werk vorbei. Als sie endlich vor Ort eintreffen, verschaffen sie sich ein Bild von der Lage und legen den Ablauf der Rettung fest. Es zeigt sich wieder einmal, dass Ortskenntnis im Ernstfall viel Zeit spart.

 

Der Verunfallte liegt ca. zehn Meter tief in einer Silotasche. Die Drehleiter wird am oberen Bereich des Mischturms positioniert. Das ist für den späteren Transport des Verletzten viel besser als langes Treppensteigen. Im Siloturm müssen geeignete Anschlagpunkte zum Abseilen gefunden werden. Dann geht es mit Anseilschutz und Rettungstrage nach unten. Das betrifft auch den hinzugezogenen Notarzt. Der sollte also vorab wissen, was auf ihn zukommt, und entsprechend ausgebildet sein.

Anschließend werden der Verletzte und die Helfer von Hand nach oben gezogen. Ein absoluter Knochenjob! Das geht nicht wie bei Arnold Schwarzenegger! Hier waren vier bis sechs Leute voll am Limit im Einsatz. Der Weitertransport ist dagegen einfach. Die spätere Auswertung brachte für alle Beteiligten wichtige Erkenntnisse.

Kurz und knapp

  • Einweisersystem installieren, um Rettungskräfte schnell an die Unfallstelle heranzuführen; Lagepläne parat haben
  • Rettungsabläufe festigen durch regelmäßige Unterweisungen und Übungen
  • spezielles Rettungsgerät (zum Beispiel Einfahreinrichtung) einsatzklar bereithalten
  • die benötigte Anzahl an Höhenrettern mit Spezialausbildung bedenken
  • für geeignete Anschlagpunkte sorgen