R./Mecklenburg-Vorpommern. – Strickleitern werden gern für den Einstieg in Behälter, Silos oder enge Räume benutzt. Zum Beispiel wenn feste Einstiegsmöglichkeiten fehlen. Doch Strickleitern verdrehen, rutschen, pendeln leicht. Eine Gefahr, die zum Absturz führen kann.

 

Das Vorratssilo sollte vor der Winterreparatur gereinigt werden. Schlosser Joachim L. (38) und sein Kollege Manfred P. (49) hatten eine mündliche Einweisung erhalten. Ausgestattet mit Schaufel, Besen und Strickleiter machten sich beide auf den Weg hoch zum Silo. An der Einstiegsluke befestigten sie die Strickleiter. Dann stiegen beide ca. 4–5 m tief in das Silo hinab. Und begannen mit der Reinigung der Silowände. 

 

„Die Nutzung von Strickleitern ist verboten.“

 

Die Arbeiten gingen gut und schnell voran.  Als sie fertig waren, stieg Manfred auf die Strickleiter und kletterte die Seilsprossen hoch. Ob die Strickleiter pendelte, verdrehte oder Manfred von der Sprosse abrutschte, bleibt unklar. Er verlor den Halt und stürzte ungesichert rückwärts in die Tiefe. Dabei verletzte er sich schwer am Rücken. Die Rettung von oben gestaltete sich aufgrund der engen Öffnung sehr schwierig.

 

„Unfallursächlich ist, dass der Mitarbeiter den Halt verlor. Ein kontrollierter, sicherer Auf- und Abstieg in Behältern, Silos, engen Räumen ist mit Strickleitern nicht gewährleistet“, so die zuständige Sicherheitsfachkraft.  „Sicherer sind fest angebrachte Leitern bzw. Steigeisengänge. Wer einsteigt, muss außerdem Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) tragen und angeseilt werden. Er muss so lange am straffen Seil gehalten werden, bis er wieder ausgestiegen ist. Dies ist durch einen Sicherungsposten zu überwachen.“