F./Rheinland-Pfalz. – Eigentlich war es gar nicht so hoch. Etwa 1,50 m. Dort befand sich Sergej L. (34) auf der Stehleiter. Für Elektroarbeiten auf der Mischerbühne. Und dann passierte das Unerwartete. Wie aus dem Nichts kippte die Leiter plötzlich zur Seite. Und zwar so ruckartig, dass Sergej sich nicht mehr halten konnte. Beim Absturz schlug er mit dem Kopf auf ein Anlagenteil.

 

Betonmischanlagen bestehen aus verschiedenen Teilen. Diese werden pneumatisch, hydraulisch oder elektrisch betrieben. Damit alles sicher läuft, müssen sie instand gehalten werden. Elektriker Sergej war mit Kabelzieharbeiten beauftragt. Oben auf der Mischerbühne. Um an alles gut ranzukommen, hatte sich Sergej eine Stehleiter geholt. Diese standsicher platziert. Und dann nach einigen Vorbereitungen mit den Kabelzieharbeiten begonnen.

 

„Jeder Mitarbeiter sollte zu seiner eigenen Sicherheit eine Sichtprüfung machen.“

 

Ob es die Zugkräfte waren oder eine besondere einseitige Belastung, lässt sich nicht mehr sagen. Die sicher geglaubte Stehleiter entpuppte sich plötzlich als fieser Gegner. Als hätte jemand der Leiter einen Schlag versetzt, knickte diese plötzlich an einer Seite weg. Das brachte Sergej so stark aus dem Gleichgewicht, dass er seitlich von der Leiter stürzte. Dabei fiel er auf den Mischersockel und verletzte sich an Kopf, Arm und Bein. Sergej konnte sich selbst noch aus der Notlage befreien. Dann wurde er von einem Ersthelfer versorgt und ins Krankenhaus gebracht. Zum Glück ging der Unfall für Sergej glimpflich aus.

 

„Das Arbeiten von Leitern ist gefährlich. Auch bei geringen Absturzhöhen. Dieser Unfall zeigt, wie wichtig die Sichtprüfung vor Tätigkeitsbeginn ist. Jeder Mitarbeiter sollte zu seiner eigenen Sicherheit die Leiter, die er einsetzt, zuvor auf mögliche Schäden und Mängel überprüfen“, so die zuständige Aufsichtsperson. „In diesem Fall wurde ein Defekt an einem der unteren Standbeine der Leiter festgestellt. Ein Teil des Fußes war abgebrochen. Die Leiter war intern von einer fachkundigen Person geprüft worden. Dies zeigten die Prüfplakette und die Dokumentation. Wie die Leiter so einen Schaden erleiden konnte, ist noch ungeklärt. Mit einer sorgfältigen Sichtprüfung hätte man die vorgeschädigte Stelle entdecken können.“