W./Baden-Württemberg. – Bohrmaschinist Till P. (33) hat überlebt. Dass er per Handy noch selbstständig einen Notruf absetzen konnte, grenzt an ein Wunder. Denn Till stürzte 25 m die Bruchkante im Steinbruch hinunter.

 

Eine größere Reihensprengung auf der 3. Sohle stand bevor. Till hatte parallel zur Bruchkante schon mehr als die Hälfte der Sprenglöcher abgebohrt. Was dann passierte, ist nicht ganz klar. Wollte Till den Verlauf der Bruchkante für den weiteren Einsatz prüfen? Oder war er dabei, die Bohrlöcher noch einmal zu kontrollieren? Jedenfalls bewegte er sich nahe der Bruchkante. Ein liegengebliebenes Maßband im Bereich der Absturzstelle spricht dafür, dass Till versucht hat, die Bohrlöcher nachzumessen.

 

„Rutschige Untergründe und ein geneigter Hang begünstigen ein Ausrutschen.“

 

Vermutlich kam Till auf dem losen Gestein ins Rutschen. Verlor das Gleichgewicht. Und sauste mit Schwung über die Kante der Bruchwand 25 m in die Tiefe. Der absolute Horror! Trotz schwerer Knochenbrüche setzte Till über sein Handy einen Notruf ab. Mit dem Hubschrauber wurde er ins nächste Krankenhaus geflogen.

 

„Herr P. hat sich ungesichert zu nah an der Absturzkante bewegt“, so die zuständige Aufsichtsperson. „Das ist besonders dort ein Risiko, wo sich loses Material befindet. Oder rutschige Untergründe und ein geneigter Hang ein Ausrutschen begünstigen. In der Gefährdungsbeurteilung stand: ‚Für jede Arbeit, bei der eine Absturzgefahr besteht, sind Sicherheitsgeschirre zu verwenden.‘ Ein Einsatz von Persönlicher Schutzausrüstung gegen Absturz hätte diesen Unfall verhindert.“