Das Bild verdeutlicht symbolhaft einen Unfall mit einem Gefahrstoff. Es zeigt frontal ein gereiztes Auge eines Mannes durch den Blick einer Lupe. Sein Auge geht dabei nach rechts oben. Die Hände einer Person sind im Vordergrund zu sehen. Die rechte Hand hält das Auge des Mannes auf, während die andere Hand die Lupe hält. Die Hände sind mit blauen Latexhandschuhen geschützt. Es wirkt, als würde ein Arzt das Auge auf Schädigungen untersuchen. Vor der Lupe ist ein orangefarbener illustrativer Spritzer zu sehen. Bei dem Unfall war einem Labormitarbeiter trotz Schutzbrille beim Umfüllen ein Spritzer Salzsäure ins Auge geraten. Die Brille war für die Tätigkeit nicht geeignet, weil sie nicht dicht um die Augen herum anlag. Link zur vergrößerten Darstellung des Bildes.
Trotz Schutzbrille wurde ein Mitarbeiter im Labor beim Umfüllen von Salzsäure von einem Spritzer am Auge getroffen. Foto: megaflopp – stock.adobe.com; Illustration: iStock.com/setory

W./Thüringen. – Im Labor sind Schutzbrillen ein Muss. Die Gefahr lauert zum Beispiel beim Um- und Abfüllen von Stoffen. Fabian U. (37) kann das bestätigen. Er musste zur Behandlung in die Augenklinik. Was war passiert?

 

Die gekennzeichneten Behälter mit Gefahrstoffen werden im Labor so aufbewahrt, dass sie sicher entnommen und wieder abgestellt werden können. Gerade beim Transport und beim Umfüllen kann es passieren, dass kleine Mengen Flüssigkeit herausschwappen, überlaufen oder beim Umgießen unkontrolliert freigesetzt werden.

 

„Restrisiko bedenken und die beste Schutzbrille wählen.“

 

Salzsäure ist eine farblose Flüssigkeit mit stechendem Geruch. Sie wirkt zunächst einmal harmlos. Doch sie kann zu schweren Haut- und Augenreizungen führen. Das erfuhr Fabian schmerzhaft, als er einen Behälter mit Salzsäure zum Umfüllen hochhob. Durch die Aufwärtsbewegung kam die Flüssigkeit im Behälter in Bewegung. Salzsäure spritzte aus dem Behälter und Fabian ins linke Auge. Und das trotz Schutzbrille! Die Kollegen handelten schnell und halfen Fabian beim Spülen des Auges mit Wasser. Danach wurde Fabian zur Behandlung in die Augenklinik gebracht. Zum Glück ohne bleibenden Schaden.

 

„Der Unfall zeigt: Ob im Labor, Technikum oder in der Produktion – wo Chemikalien austreten oder verspritzen können, ist immer mit geeignetem Augenschutz zu arbeiten. Und dabei ist natürlich auch immer das Restrisiko mit zu bedenken. Schon ein Tropfen Säure kann auf der Hornhaut eine Narbe hinterlassen, die die Sehfähigkeit lebenslang einschränkt“, so die zuständige Sicherheitsfachkraft. „Bei Tätigkeiten mit hohem Risiko, z.B. beim Abfüllen, Umfüllen von gefährlichen Flüssigkeiten mit Korbbrille, ggf. Gesichtsschutz oder im Abzug mit heruntergelassenem Frontschieber arbeiten. Wichtige Hinweise dazu gibt die Gefährdungsbeurteilung.“

 

Mehr dazu unter:

www.bgrci.de, Suchwort: Laboratorien

Kurz & knapp

  • Gefährdungsbeurteilung zum Augenschutz beachten.
  • Geeignete Schutzbrille für die jeweilige Tätigkeit auswählen (Gestellbrille mit Seitenschutz, Korbbrille); Restrisiko bedenken.
  • Sichtkontrolle vor Einsatz machen. Bei verkratzten Gläsern, Schäden am Gestell oder Seitenschutzteilen Austausch oder Reparatur veranlassen.
  • Auf guten Sitz achten.
  • Beim Abfüllen, Umfüllen von gefährlichen Flüssigkeiten Korbbrille und ggf. Gesichtsschutzschild nutzen.
  • Bei Verschmutzungen mit mildem Reinigungsmittel und warmem Wasser reinigen.
  • Schutzbrillen sauber und trocken lagern.
  • Erste-Hilfe-Maßnahmen kennen und wissen, wo sich die nächste Augenspülstation befindet.