Sie führen zum Ersticken. Reizen die Atemwege. Wirken auf Organe. Atemgifte können tödlich sein. Wie das Kohlenmonoxid. Es entsteht z. B. bei defekten Heizungsanlagen. Für jeden Zehnten in Deutschland endet eine Kohlenmonoxid-Vergiftung tödlich.

 

Erstickend

Zu den Atemgiften mit erstickender Wirkung gehören Kohlendioxid (CO2), Stickstoff und Edelgase wie Helium. Diese verdrängen den Luftsauerstoff. Sauerstoffmangel kann zum Tode führen. CO2 wird in großen Mengen beim Verbrennen oder Gären freigesetzt. Da es schwerer ist als Luft, können sich bodennah „CO2-Seen“ bilden. In geschlossenen Behältern oder in Bergbaustollen kann dies zur Gefahr werden. Bevor in Behältern, Silos und engen Räumen sicher gearbeitet werden kann, steht das Freimessen an. Dabei werden die Gefahrstoffkonzentration bzw. der Sauerstoffgehalt ermittelt. Eine kontinuierliche Messung ist mit tragbaren Gaswarngeräten möglich. Hier sind die Werte sofort ablesbar. Für den Einsatz von umluftunabhängigen Atemschutzgeräten wie z. B. Pressluftatmern muss man gesundheitlich geeignet sein.

 

Reizend und ätzend

Chlor, Ammoniak und Dämpfe von Säuren können die Atemwege reizen oder die Schleimhaut zerstören. Es kommt zu Atemnot mit Hustenreiz bis hin zum Ersticken. Manchmal sammelt sich auch Flüssigkeit in den Lungenbläschen an. Dies kann zum gefürchteten Lungenödem führen.

 

Wirkt auf Blut, Nerven und Zellen

Atemgifte können auch Organe schädigen. Kohlenmonoxid (CO) ist ein farb-, geruchs- und geschmackloses Gas. Wird es eingeatmet, bindet es sich an die roten Blutkörperchen. Und verdrängt so den Sauerstoff im Blut. In Deutschland erleiden etwa 5.000 Menschen pro Jahr eine Kohlenmonoxid-Vergiftung. Dann ist schnelle Hilfe wichtig. Noch gefährlicher ist Schwefelwasserstoff (H2S). Er tritt häufig bei der Bohrung und Förderung von Erdöl und Erdgas sowie in Kläranlagen und Abwasserkanälen auf. H2S entsteht, wenn organische Stoffe ohne Sauerstoff durch Bakterien, Pilze und Algen abgebaut werden. Schon einige Atemzüge mit H2S können zum Tode führen. Dabei wird der rote Blutfarbstoff zerstört und das Atemzentrum gelähmt. Tragbare Gaswarngeräte überwachen die Umgebungsluft und alarmieren rechtzeitig.

 

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