K./Baden-Württemberg. – „Ich war schon auf dem Weg nach Hause“, erzählt Radladerfahrer Daniel H. (36). „Mein Kollege auf dem Radbagger wollte kurz nach mir abdampfen. Am nächsten Morgen höre ich, dass er im Krankenhaus liegt. Er war mit dem Bagger an der Böschung umgekippt.“

 

Baggerfahrer David J. (32) hatte Schichtende. Er wollte nur noch den kleinen Radbagger draußen neben dem Pausenraum abstellen. Der Weg aus dem Steinbruch führte hinauf über eine kurvige Rampe. David war gerade oben angekommen, als ihm einfiel, dass er unten auf der Sohle noch was vergessen hatte. Und so schwenkte er erst den Oberwagen rum und fuhr wieder runter. Auf der Rampe lenkte er nach rechts in die Kurve. Doch der Bagger machte das Gegenteil und fuhr stur nach links. David kapierte erst nicht, was los war. Als er seinen Fehler bemerkte, war es bereits zu spät. Das Fahrzeug rauschte seitlich in die Böschung und stürzte dann um. Mit voller Wucht knallte David mit seiner Brust auf das Lenkrad. Dabei zog er sich schwere Prellungen zu. Durch eine geborstene Scheibe konnte er sich selbst aus dem Fahrzeug befreien und mit seinem Handy Hilfe rufen.

 

„Durch den Schwenk des Oberwagens fuhr Herr J. mit vertauschten Seiten.“

„Die Unfallursache liegt hier in der falschen Bedienung der Erdbaumaschine“, so die zuständige Aufsichtsperson. „Anstatt mit dem ganzen Fahrzeug zu drehen, hat der Baggerfahrer den Oberwagen um 180° geschwenkt. Dadurch wurden die Seiten vertauscht. Die Lenkbewegung nach rechts führte dazu, dass der Bagger nach links fuhr. Eine solche Fahrweise ist außerdem gegen die Verwendungsbestimmung des Herstellers. Dazu kommt, dass Herr J. nicht angeschnallt war. Beim Führen von Fahrzeugen muss stets der Sicherheitsgurt angelegt werden.“