H./Brandenburg. – Beim Abklemmen der alten Leitung im Schaltschrank gab es plötzlich einen Lichtbogen. Der als Gehilfe tätige Woody K. (52) schrie auf, der Ringschlüssel wurde aus seiner Hand geschleudert. Ein Lichtbogen verbrannte ihm die Hand. Was war passiert?

 

Die Anlage im Werk sollte mehr Leistung bringen. Dafür mussten stärkere Leitungen in einem Schaltschrank verlegt werden. Für die Arbeiten wurde eine Fremdfirma beauftragt. Und Woody als Gehilfe bereitgestellt. Zunächst wurde die alte Zuleitung zum Schaltschrank am Einspeisetrafo sicher ausgeschaltet, dann auf Spannungsfreiheit geprüft und geerdet. Der benachbarte Schaltschrank blieb unter Spannung, da andere Anlagenteile weiterarbeiten mussten.

 

Fatale Berührung

Woody war gerade dabei, die Schrauben der alten Leitung zu lösen – mit dem Ringschlüssel von hinten und dem Maulschlüssel vorn. Dabei kam er gegen die Stromschiene des benachbarten Schaltschrankes. Das löste einen starken Lichtbogen aus. Der Lastschalter trennte sofort, so dass die Einwirkung nur kurz war. Doch der Strom floss den Weg des geringsten Widerstandes durch den Ringschlüssel in die geerdete Leitung. Woody wurde an der Hand verbrannt. Die Mitarbeiter der Elektrofirma leisteten Erste Hilfe, bis der Notarzt ihn ins Krankenhaus transportierte.

„Elektroarbeiten dürfen nur im freigeschalteten Zustand ausgeführt werden. Arbeiten an elektrischen Anlagen dürfen nur von fachkundigen Personen und bei Einhaltung der fünf Sicherheitsregeln durchgeführt werden. Der eingesetzte Mitarbeiter hatte nicht die Fachkunde eines Elektrikers. Im Schaltschrank fehlte außerdem eine trennende, isolierende Plexiglasscheibe zum Nachbarschrank. Schutzhandschuhe hätten die Verletzungen gemildert.“