L./Hessen. – Halle rein, Halle raus, durch den Betrieb und wieder zurück. Wenn viel los ist, kann es auf Verkehrswegen schnell gefährlich werden. Aber wer muss wann auf wen achten und wer hat eigentlich wo Vorfahrt? Ausfahrten an Hallentoren zählen jedenfalls zu den Gefahrenbereichen, wie der folgende Unfall zeigt.

 

Paul W. (29) hatte es eilig. Er wollte mit dem leeren Stapler schnell an der Hallenausfahrt vorbeifahren. Womit er nicht rechnete, waren sein Kollege Ben H. (39) und der Brückenkran. Ben war gerade dabei, ein großes Betonfertigteil raus aufs Freilager zu transportieren. Im Normalfall steht Ben im vorderen Bereich der Last, so dass er die Hallenausfahrt gut überblicken kann. Doch heute wurde er in der Halle von seinem Azubi angesprochen. Also stoppte Ben die Fahrbewegung.

 

„Das Betonteil geriet durch Nachlauf in den Fahrbereich.“

 

Gefahr durch Riesenpendel

Trotz des Stopps lief der Kran nach. Dadurch geriet das Fertigteil in den außen liegenden Fahrbereich. Dort kam Paul mit dem Gabelstapler angebraust. Das Betonfertigteil versperrte ihm den Weg. Der Stapler ließ sich nicht mehr rechtzeitig bremsen. Und so krachte Paul gegen die riesige Betonplatte. Diese begann stark zu pendeln. Als das Fertigteil zurückschwang, rettete sich Paul in letzter Sekunde mit einem Sprung aus dem Stapler. Dabei verletzte er sich am Bein.

 

„Der Unfall ereignete sich, weil der Kranbediener den Gefahrenbereich beim Ausfahren aus der Halle nicht einsah, da er sich noch in der Halle befand“, so die Sicherheitsfachkraft. „Und er schätzte den Nachlauf des Krans falsch ein. Der Staplerfahrer wollte vermutlich mit zu hoher Geschwindigkeit am Hallentor vorbeifahren. So kam es durch einen Moment der Ablenkung zum Zusammenstoß.“