L./Niedersachsen. – „Wir haben Tjark nichts angemerkt. Er lallte nicht, fuhr auch keine Schlangenlinien“, erzählt Schichtleiter Boris W. (42). „Ich bin immer noch geschockt, dass Tjark alkoholisiert verunfallt ist.“

 

Rückwärts ran, abkippen und wieder los. Tjark O. (55) drehte den ganzen Tag schon seine Runden mit dem SKW, um Schotter auf der Halde abzuladen. Alles lief wie immer. Doch dann fuhr Tjark zu weit rückwärts über die Kippkante hinaus. Der SKW stürzte fast 15 Meter in die Tiefe und überschlug sich. Die riesige Staubwolke wurde von Kollegen auf dem Weg nach Hause gesehen. Sie eilten zurück zur Halde und zogen Tjark durch die eingeschlagene Windschutzscheibe aus dem SKW. Tjark hatte außer Schnitt-, Platz- und Schürfwunden sowie einer angebrochenen Nase keine weiteren Verletzungen, da er angegurtet war. Alle dachten „Glück im Unglück“. Doch das Ganze hatte ein Nachspiel.

 

„Im Rahmen der Unfalluntersuchung wurde eine Blutprobe im Krankenhaus entnommen“, teilte die Polizei mit. „Dabei wurde ein Blutalkoholwert von 2,0 Promille festgestellt. Dass es nicht zu einem viel schlimmeren Unfall gekommen ist, grenzt an ein Wunder. Mit 2,0 Promille ist das Unfallrisiko etwa 20-fach so hoch! Außerdem stellte sich heraus, dass Herr O. seinen Führerschein bereits vor drei Jahren abgeben musste. Trotzdem kam er jeden Tag mit dem Auto zur Arbeit. Es ist davon auszugehen, dass Herr O. ein schwerwiegendes Alkoholproblem hat und regelmäßig trinkt. Nur so lässt sich erklären, wie er es bei einem so hohen Promillewert geschafft hat, sich gegenüber seinen Kollegen normal zu verhalten sowie Fahrzeuge zu steuern.“