T./Bayern. – Der Doseur hatte Risse im Austragsbereich. Er sollte von außen geschweißt werden. Anlagenführer Torben K. (42) und sein Schlosserkollege Veith D. (56) bekamen den Auftrag und legten gleich los. Jedoch von innen. Ohne Erlaubnis. Ohne den Bereich abzusperren. Und ohne den Radladerfahrer zu informieren, der den Doseur regelmäßig mit Material befüllte.

 

Veith kümmerte sich um die Bleche, die zum Schweißen benötigt wurden. Dafür machte er sich auf den Weg in die Werkstatt, um diese dort zuzuschneiden. Torben stieg derweil durch die Schieberöffnung von unten in den Doseur ein. Er wollte die Spannkette ansetzen. Diese sorgt dafür, dass die Dosiereinrichtung während des Schweißens in der richtigen Position bleibt und sich weder verformt noch bewegt oder verschiebt.

 

„Der Mitarbeiter hatte den Auftrag, den Doseur von außen zu schweißen.“

Das Silo war von der Einfüllrampe oben nicht einsehbar. Radladerfahrer. Marius T. (32) wusste nicht, dass sich ein Kollege unten im Silo befand. Niemand war da, der ihn hätte warnen können. Also kippte er wie immer seine Ladung mit gebrochenem Steinmaterial ab. Wahrscheinlich wurde Torben vom schnell über die Rampe heranrollenden Radlader überrascht. Er schaffte es nicht mehr, durch die Dosieröffnung zu fliehen. Die gesamte Ladung der Laderschaufel landete im Doseur. Und damit auch auf Torben. Mit einem Gewicht von 25 Tonnen. Als sein Kollege Veith zurückkam, fand er Torben halb in der Dosieröffnung liegen. Jede Hilfe kam zu spät.

 

„Eine Kette von Dingen führte zu diesem tödlichen Unfall“, so die zuständige Aufsichtsperson. „Torben W. hatte keine Erlaubnis zum Einfahren in das Dosier-Silo. Sein Vorarbeiter hatte ihm ausdrücklich den Auftrag erteilt, von außen zu schweißen. Beide Kollegen versäumten es, den Radladerfahrer zu informieren, dass das Silo erst mal außer Betrieb ist. Ihren Arbeitsbereich hätten sie mit Flatterband und Pylonen absperren müssen. Und oben auf der Einfüllrampe des Doseurs wäre eine Warnbake hilfreich gewesen mit dem Hinweis ‚Achtung, Reparaturarbeiten!‘ Außerdem hätten sie sich gegenseitig sichern müssen.“