Noch bevor es Autos gab, waren Pferde das Hauptfortbewegungsmittel. Mit den Reittieren konnte man große Strecken für damalige Verhältnisse schnell bewältigen. Doch in Zeiten von Hungersnöten und Missernten konnten Pferde nicht zum Reiten genutzt werden.

 

Diesen Gedanken hatte auch der badische Freiherr Karl von Drais im Jahre 1817. Ihm kam daraufhin die Idee, ein „pferdeloses Transportmittel“ zu erfinden – die nach ihm benannte „Draisine“ oder auch „Laufmaschine“. Sie bestand aus einem Holzrahmen mit Ledersattel, einer Lenkstange und zwei einspurigen Holzrädern. Die Draisine war quasi der Urahn des Fahrrads. Pedale gab es allerdings noch keine. Man bewegte sich fort, indem man die Füße abwechselnd vom Boden abstieß. Daher auch der Name „Laufmaschine“. Bis zu 14 km/h waren so möglich. Damit die Füße beim „Fahren“ nicht verletzt wurden, kamen eiserne Schutzkappen an den Schuhspitzen zum Einsatz. Bremsen konnte man nur mit einer Schleifbremse am Hinterrad. Wirklich Erfolg hatte die Laufmaschine damals jedoch nicht. Straßen waren noch nicht asphaltiert und das Ur-Fahrrad hatte keine Federung. So bekam Drais’ Erfindung den Spitznamen „Knochenschüttler“. Erst als 1861 die Pedale erfunden wurden, begann der Siegeszug des Fahrrads.