Das Meer ist tief und dunkel. Doch nicht überall. Vom Schiff aus waren Untiefen, Sandbänke und Felsen unter Wasser lange Zeit unmöglich zu erkennen. Bis zur Erfindung des Echolots von Alexander Behm, das er als externer Erfinder in einer fremden Firma entwickelte.
Nach dem Untergang der Titanic im Jahr 1912 wurde weltweit an einer Möglichkeit getüftelt, Eisberge unter Wasser aufzuspüren. Auch der junge Ingenieur Alexander Behm beschäftigte sich mit der Frage. Er hatte die Idee, Schall dafür zu nutzen. Unterstützung für sein Projekt bekam Behm vom Unternehmer und Erfinder des Kreiselkompasses, Hermann Anschütz-Kaempfe. Dieser hatte eine eigene Firma, bei der Behm als externer Erfinder seine Idee verwirklichen konnte. Neben den Räumlichkeiten stellte ihm Anschütz-Kaempfe auch Geld und Werkzeug zur Verfügung.
Behms Prinzip setzte darauf, einen Ton von einem Schiff auszusenden und das zurückprallende Echo zu messen. Wie bei einer Fledermaus. Das Echo von Eisbergen war aber leider zu schwach. Dafür entdeckte Behm, dass der Meeresboden den Ton hervorragend reflektierte. Mit dem Echolot von Alexander Behm konnten Wassertiefen und Bodenprofile genau bestimmt werden. Anfangs konzentrierte Behm sich auf die Lautstärke, indem er ein Gewehr ins Wasser abfeuerte. Das Echo wurde mittels Stimmgabel auf einem tischgroßen Apparat gemessen und die Entfernung berechnet. Auf Dauer war das aber zu umständlich. Deshalb legte Behm den Fokus auf die Zeit, die das Echo brauchte, um wieder zurückzuprallen. Dafür reichte auch ein leises Piepsen. Weil sich der Schall rasend schnell ausbreitet – 1.500 m in 1 Sekunde im Salzwasser – entwickelte Behm bis 1920 auch noch einen Kurzzeitmesser. Dieser maß bis zu Zehntausendstelsekunden genau. So konnte das Echolot effektiv auf Schiffen genutzt werden und für mehr Sicherheit in der Schifffahrt sorgen.