Es ist wie ein Wettkampf zweier Gegner. Die eine Hand macht Bewegungen, die ihr Besitzer gar nicht ausführen möchte. Und stört dabei bewusst Abläufe, die die andere Hand gerade ausführt. Es ist, als hätte Hand Nummer eins einen eigenen Willen. Dieses Fremde-Hand-Syndrom kann vorübergehend auftreten oder chronisch sein.

 

„Die eine Hand weiß nicht, was die andere tut.“ Diese Redewendung beschreibt, worum es bei diesem Phänomen geht. Das Gefühl für die eigene Hand geht verloren. Sie wird als fremd, seltsam und „unkooperativ“ erlebt. Ein Beispiel: Die Nase läuft und soll geputzt werden Die rechte Hand führt ein Taschentuch dorthin. Plötzlich versucht die linke Hand, der rechten das Taschentuch wegzuschnappen. Die rechte Hand hält fest und befreit das Taschentuch aus dem Klammergriff. Die linke Hand nimmt daraufhin die Verfolgung auf. Und wird von der rechten Hand wieder weggestoßen. Die Nase bleibt ungeputzt. Das Fremde-Hand-Syndrom ist eine neurologische Störung. Es kann bei Krankheiten wie Alzheimer, Schlaganfall, Parkinson oder der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit auftreten. Betroffene erleben ihre Hand als störrisch, nicht zugehörig und unkooperativ. Mit speziellen Maßnahmen und Übungen kann es gelingen, die widerständige Hand wieder willentlich zu steuern.