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V./Sachsen. – Es ist ein wahres Wunder. Albert W. (45) überlebte eine Wahnsinns-Explosion, bei der ein zweistöckiges Gebäude dem Erdboden gleichgemacht wurde. Doch sein Schutzengel war zur Stelle. Albert kam in den Trümmern mit schweren Verletzungen davon.
Es war Winter mit klirrender Kälte und eisigen Temperaturen. Im Kieswerk waren über Nacht einige der Förderbänder festgefroren. In solchen Fällen kommt zum Auftauen der Handbrenner zum Einsatz. Albert war der erste vor Ort. Er schnappte sich eine Propangasflasche mit Brennerlanze und legte los. Das Enteisen dauerte nicht lange.
Als Albert fertig war, ging er zur Schaltwarte direkt neben der Förderanlage, um die Bänder zu starten. Das zweistöckige Gebäude war massiv gebaut. Im Erdgeschoss befand sich die Elektroverteilung der Förderanlage und Verladung. Dort stellte Albert Gasflasche und Lanze ab. Über eine Außentreppe gelangte er dann ins Obergeschoss zum Schaltpult.
Explosion beim Einschalten
Als er etwas später das Verladeband einschaltete, gab es völlig unerwartet eine unglaublich wuchtige Explosion. Eine Druckwelle erwischte Albert und warf ihn zu Boden. Das Schaltpult wurde auf ihn geschleudert. Das Flachdach des Gebäudes wurde von der Wucht angehoben und weggedrückt. Dann stürzte die gesamte Schaltwarte in sich zusammen. Albert wurde mit seinem rechten Bein und seinem Fuß eingequetscht, aber er war am Leben. Sein Schutzengel hatte ganze Arbeit geleistet. Albert kam mit mehreren Brüchen und Quetschungen ins Krankenhaus.
„Bei der Unfalluntersuchung stellte sich heraus, dass die Propangasflasche in geöffnetem Zustand in die Schaltwarte gestellt wurde“, so die zuständige Aufsichtsperson. „Vermutlich hatte die Brennerlanze eine undichte Stelle. So konnte sich das austretende Gas aus der Propangasflasche sehr schnell im ganzen Raum verteilen. Irgendwann war es dann zündfähig und hochexplosiv. Beim Einschalten des Verladebandes entstand durch Anziehen des Schaltschützes ein Funke. Der reichte aus, um das Gasgemisch zu entzünden. So kam es zur Explosion.“