L./Bayern. – Lucien F. (36) schnitt die Stahlbänder an der Rolle Bewehrungseisen auf. Doch das letzte schnellte schlagartig auseinander und traf ihn wie eine Stahlpeitsche im Gesicht.

 

Lucien F. (36) arbeitete an der Schweißmaschine für Bewehrungskörbe. Hier wird 9 mm dickes Bewehrungseisen von Rollen, den sogenannten Coils, gezogen. Die eine Rolle war aufgebraucht, ein neues Coil musste auf die Halterung gelegt werden. Diese sind noch mit Stahlbändern umwickelt, um sie als Rolle zusammenzuhalten. Vor dem Einsatz an der Schweißmaschine müssen alle Stahlbänder durchtrennt werden.

 

Lucien entschied sich für den Winkelschleifer. Was er nicht erwartete: Das letzte Stahlband stand unter Spannung. Als Lucien es aufflexte, schnellte es schlagartig auseinander. Wie eine brutale Stahlpeitsche schlug es in Luciens Gesicht und zertrümmerte seine Brille. Dabei hatte er Glück im Unglück. Seine Augen blieben wie durch ein Wunder unverletzt.

 

„Die Stahlbänder mit der Flex zu trennen, war höchst riskant“, so die zuständige Aufsichtsperson. „Der Winkelschleifer ist für diese Tätigkeit nicht geeignet. Hierfür gibt es Zangen mit langen Griffen, damit man außerhalb des Gefahrenbereiches steht. Oder auch Zangen, die ein Wegschlagen verhindern. Herr F. trug außerdem keine Schutzbrille. Für Brillenträger gibt es diese als Überbrille oder auch mit eingeschliffenen Gläsern. Auch fehlte eine Fangeinrichtung, die das Auseinanderschnellen der gewickelten Coils und damit die Spannung der haltenden Stahlbänder, verringert. Dafür eignen sich Stangen, die in die Haspel eingesteckt werden.“