G./Rheinland-Pfalz. – „Der Absturz war absolut krass!“ Kollege Paolo B. (37) zeigt auf den mächtigen SKW, der auf dem Rücken liegt. „Marc ist über die Kante gerollt und hat sich dann überschlagen.“

 

Marc T. (43) galt als erfahrener, umsichtiger SKW-Fahrer. Am Unfalltag sollte Marc Sand in der Nähe der Haldenkante verkippen. „Ich habe gesehen, wie der SKW immer weiter rollte und plötzlich wie in Zeitlupe kippte. Dann machte der 120-Tonner einen Salto nach unten“, berichtet Paolo.

 

Der Untergrund der Halde gab in Höhe der Hinterachse nach.

 

Beim Rückwärtsfahren war Marc zu nah an die Haldenkante geraten. Ob er abgelenkt war oder ihn die Sonne blendete, ist nicht bekannt. Als er die Kippvorrichtung für die Mulde betätigte, verlagerte sich der Sand und somit auch das Gewicht. Durch das abrutschende Material bekam der SKW einen stärkeren Impuls auf die Hinterachsen. Dort gab dann der Untergrund der Halde nach. Das führte zum Absturz rückwärts. Und dann zum Überschlag.

 

„Ein Verkippen über die Kante ist an Halden dieser Art verboten“, so die zuständige Sicherheitsfachkraft. „Da kein fester Anschlag vorhanden war, hätte das Entladen mindestens 5m vor der Absturzkante stattfinden müssen. Nur so ist sichergestellt, dass es nicht zum Wegbrechen des Untergrundes kommt. Das Material muss dann mit geeignetem Gerät abgeschoben werden.“

Kurz und knapp

  • Beim Abkippen ohne feste Anschläge ist zu nahes Fahren an die Kante lebensgefährlich. Diese kann unbemerkt überfahren werden oder unter dem Gewicht des Fahrzeugs nachgeben und abbrechen. Zum sicheren Abkippen ist ein Abstand von mindestens 5 m zur Kante einzuhalten. Das abgekippte Material ist dann mit einer Planierraupe abzuschieben.
  • Ein fest verankerter Anschlag schützt vor dem Abstürzen beim Abkippen über die Kante. Die Höhe des Anschlags muss mindestens ⅓ des Raddurchmessers der abkippenden Fahrzeuge betragen, um ein versehentliches Überfahren zu vermeiden.