M./Bayern. – „Ich habe gesehen, wie sich die Schaufel des Radladers nach oben bewegte“, erinnert sich Vladimir T. (36). „Der Kollege fuhr los und dann sah es aus, als würde ein Magnet an der Seite ziehen. Der Radlader krachte mit lautem Getöse zwischen die Steine.“

 

Im Steinbruch gibt es nach Sprengungen größere Gesteinsbrocken, die mit Radladern versetzt oder an andere Orte transportiert werden. Einen solchen Knäpper hatte Jamil K. (29) in die Radladerschaufel geladen, um ihn an die Seite zu legen. Dazu hob er jedoch die Schaufel ganz nach oben und begann gleichzeitig den Radlader zu lenken. Das ging klar über die Belastungsgrenze. Die Erdbaumaschine geriet aus dem Gleichgewicht und kippte mit voller Wucht um. Glück im Unglück: Jamil blieb unverletzt, da er angeschnallt war.

 

„Herr K. sollte eigentlich als Lkw-Fahrer beschäftigt werden. Bis zum Bestehen der IHK-Prüfung für den Lkw-Führerschein sollte er im Steinbruch Erfahrung sammeln. Als Radladerfahrer hat er die Kippgefahr unterschätzt. Es handelt sich um einen klaren Bedienfehler“, so der Betriebsleiter. „Der Stein an sich war für den Radlader nicht zu groß. Doch durch das Anheben der Schaufel ganz nach oben und das gleichzeitige Lenken verlagerte sich der Schwerpunkt der Erdbaumaschine. Wenn solche Gewichte zu verfahren sind, dann sollten sie so tief wie möglich über dem Boden gehalten werden.“

Kurz & knapp

  • Vor jedem Einsatz von Erdbaumaschinen: Untergrund auf Tragfähigkeit und Standsicherheit prüfen und Kippgefahr bedenken
  • Bestimmungen des Herstellers beachten
  • Lasten immer bodennah führen
  • Mitarbeiter müssen ausreichend qualifiziert, unterwiesen und schriftlich beauftragt sein