A./Sachsen. – Das Betonfertigteil war in der Schalung ausgehärtet. Betonwerker Pavel C. (32) wollte die Kranhaken anschlagen. Seine Idee: hochklettern. Plötzlich kam das Riesenteil ins Schwanken. Pavel stürzte kopfüber zu Boden und wurde dort von der kippenden Schalung erschlagen.

 

Große Betonfertigteile kommen zum Trocknen und Aushärten in die Produktionshallen. Für den Transport per Lastkran müssen vorher die Stahlschalungen entfernt werden. Pavel war gerade dabei, eine drei Meter breite und drei Meter hohe Schalung zu entfernen. Sie wog mehr als eine halbe Tonne.


„Auch eine ungesicherte Riesenschalung kann umkippen.“

 

Die Schrauben hatte er bereits gelöst, als er direkt an der riesigen Schalung hochkletterte. Trotz ihrer Größe und Masse fing die Schalwand an zu kippen Pavel verlor das Gleichgewicht, stürzte ab und schlug mit dem Kopf auf dem Boden auf. Die 600 Kilo schwere Schalung kippte um und begrub Pavel unter sich. Eine Schalungsklammer in Form einer länglichen Schraube bohrte sich in seinen Bauch.

 

„Bei Arbeiten an Schalungen besteht Absturz- und Kippgefahr“, so die zuständige Aufsichtsperson. „Sind Arbeiten in der Höhe durchzuführen, sollten Podeste, Leitern oder Gerüste genutzt werden, um sicher rauf- und runterzukommen. Klettern ist lebensgefährlich. Bei dem Unfall kam hinzu, dass Herr C. die Schrauben der Schalung bereits gelöst hatte, bevor die Kranhaken angeschlagen waren. Die Schalung war nicht gesichert. Eine richtige Arbeitsreihenfolge und ein sicherer Aufstieg hätten den Unfall verhindert.“