M./Niedersachsen. – Fahrzeuge sind immer stärker als der Mensch. Und wo beide aufeinandertreffen, wird es gefährlich. Diese schmerzliche Erfahrung musste auch Laborantin Trudi K. (49) machen.

 

Vormittag im Asphaltmischwerk. Trudi war auf dem Weg zur Halde, wo gebrochener Recycling-Asphalt gesammelt wird. Als Laborantin ist es ihre Aufgabe, Proben zu nehmen und zu überprüfen. Dafür geht sie immer zu Fuß über das Betriebsgelände. In der Nähe bewegte sich Harald Z. (55) mit seinem Radlader. Er brachte gerade weitere Asphaltschollen. Nach dem Abladen setzte er zum Wenden an und fuhr rückwärts. Plötzlich hörte Harald einen lauten Schrei. Er hielt sofort an und stieg aus. Hinter seinem rechten Hinterrad sah er Trudi am Boden liegen. Ihr linker Fuß war gebrochen und gequetscht.

 

„Der moderne Radlader war mit Rückfahrkameras und Spiegeln ausgestattet. Vermutlich bestand trotzdem ein toter Winkel im Bereich der Rückleuchten“, so die zuständige Sicherheitsfachkraft. „Eine Trennung der Verkehrswege ist aufgrund von sich ändernden Haldengrößen und -positionen in diesem Betrieb nicht möglich. Frau K. trug Sicherheitsschuhe und eine Arbeitshose mit Warnstreifen. Beide Mitarbeiter wurden unterwiesen. Frau K. hat es zum Unfallzeitpunkt versäumt, Blickkontakt zum Laderfahrer herzustellen, und hielt sich zu nah im Fahrbereich des Radladers auf.“

Kurz & knapp

  • Gefährdungen vorab beurteilen: Was kann der Fahrer tatsächlich sehen? Und wo können beim Einsatz der Maschine Gefährdungen durch tote Winkel oder schwer einsehbare Bereiche entstehen?
  • Fußgänger sollten im Umfeld von Fahrzeugen Sichtkontakt zum Fahrer herstellen, sich vorausschauend und defensiv verhalten.
  • Nicht im Fahr- oder Schwenkbereich (Gefahrenbereich) von Erdbaumaschinen aufhalten.