L./Niedersachsen. – Man glaubt gar nicht, was eine abgesenkte Baggerschaufel alles kaputt machen kann. Zum Beispiel Füße, die gerade im Weg sind. Da helfen auch keine Sicherheitsschuhe.

 

Der Bereich unter dem Bandförderer der Brechanlage musste gereinigt werden. Maschinell mit dem Bagger. Und per Hand mit Schaufel. Anlagenbediener Aslan G. war dafür als Einweiser beauftragt. Sein Kollege Marek K. (45) führte den Bagger. Eine Zeit lang lief alles wie am Schnürchen. Aslan setzte die Schaufel mit Abstand zur Baggerstelle auf den Boden. Das vereinbarte Zeichen für Marek. Dieser manövrierte die Baggerschaufel bis nah an die stehende Schaufel. Dann hieß es die Baggerschaufel vollmachen und wegbaggern.

Trümmerbruch

Aslan wollte helfen. Hatte mit seiner Schaufel den Boden nachgereinigt und dafür einen Schritt vorwärts gemacht. Marek sah die aufgestellte Schaufel des Kollegen. Dachte, es läuft, wie die vielen Male zuvor. Und setzte die Baggerschaufel genau da wieder ab – doch diesmal direkt auf den Fuß von Aslan. Dieser wurde dabei schwer verletzt. Der Fußknochen war zertrümmert, die Gefäße kaputt. Aslan wurde sofort in die Klinik gebracht.

 

Unfallursache war ein Kommunikationsfehler.

 

„Bei Arbeiten mit Erdbaumaschinen ist der Aufenthalt im Gefahrenbereich grundsätzlich verboten“, so die zuständige Sicherheitsfachkraft. „In diesem Fall war die Arbeit mit Einweiser jedoch notwendig, um den Bandförderer nicht zu beschädigen. Diese Arbeitsweise war in der Gefährdungsbeurteilung berücksichtigt. Der Einweiser hätte sich jedoch ausschließlich auf die Kommunikation mit seinem Kollegen konzentrieren müssen. Dieser wiederum hätte die Baggerschaufel erst absenken dürfen bei vollständigem Sichtkontakt mit dem Kollegen.“