F./Hessen. – Der Minibagger sprang nicht an. Das war nichts Ungewöhnliches, da er nur wenige Stunden pro Jahr benutzt wurde. Für Janne D. (37) bedeutete das: fremdstarten. Doch diesmal setzte sich der Bagger unerwartet in Bewegung.

 

Janne sollte Reinigungsarbeiten am Verladeband durchführen. Dazu brauchte er den Minibagger. Doch der zickte mal wieder rum. Um an die Batterie heranzukommen, klappte Janne den Fahrersitz nach vorne und legte ihn gegen die Fahrhebel des Baggers. Parallel begann sein Kollege das Fremdstartgerät zu verkabeln. Zu diesem Zeitpunkt stand Janne mit beiden Beinen auf den Ketten des Gerätes. Mit seinem Oberkörper lehnte er sich in das Innere des Baggers über den Sitz. Die Zündung hatte er auf „an“ gestellt und den Gashebel auf „Vollausschlag“. Der Fremdstart klappte. Doch dann setzte sich der Bagger völlig unerwartet in Bewegung. Jannes Fuß. Wurde von einer der Ketten eingezogen. Dabei brach sein Unterschenkel.

„Batterie ausbauen, laden und wieder einsetzen. Üblicherweise wird dafür beim Minibagger der Sitz abgeschraubt und aus dem Gerät herausgehoben“, so die zuständige Sicherheitsfachkraft. „Das gelang Herrn D. scheinbar nicht. Und so entschied er sich fürs Fremdstarten. Dafür klappte er den Sitz nach vorn in Richtung der Bedienhebel, um an die Batterie zu gelangen. Der Motor sprang wie gewünscht an. Doch gleichzeitig drückte Herr D. unabsichtlich mit dem Sitz gegen die Fahrhebel. Dadurch geriet das Gerät abrupt in Bewegung. Die Betriebsanleitung des Herstellers ist eindeutig. Die betreffende Arbeit ist nur am ausgeschalteten Gerät erlaubt.“