D./Baden-Württemberg. – Um die Tragrolle der Anlage hatten sich Fasern gewickelt. Also begab sich Anlagenbediener Pedro F. (33) in den inneren Bereich. Bei laufender Anlage. Als er versuchte, die Fasern abzufummeln, geriet er zwischen Gummibahn und Rolle. Dabei wurde er schwer verletzt.

 

Der Arbeitsablauf bei Störungen war klar: Einer schaltet Lichtschranke und die Trittmatte aus. Der andere geht rein und schaut nach, was los ist. Bei laufender Anlage. In diesem Fall schaltete der Kollege die Sicherungseinrichtungen ab. Und Pedro begab sich in die Anlage, wo sich die Rollen drehten.

 

„Herr F. hatte keine Möglichkeit, die Anlage zu stoppen.“

 

Die Ursache der Störung war offensichtlich: Ein paar Fasern hatten sich an der Umlenkrolle des Transportbandes aufgewickelt. Die wollte Pedro schnell entfernen. Keine einfache Sache bei der schnellen Umdrehung. Doch dann kam er mit dem Gummihandschuh der Rolle zu nahe. In Nullkommanix wurde Pedro zwischen Gummibahn und Rolle eingezogen und schwer verletzt.

„Unfallursächlich war das Arbeiten bei laufender Anlage an ungeschützten bewegten Maschinenteilen“, so die zuständige Sicherheitsfachkraft. „Außerdem hatte Herr F. keine Möglichkeit, die Anlage zu stoppen. Das wurde nach dem Unfall geändert. In Rücksprache mit Experten wurde die Überbrückungsschaltung umgebaut. Der Schalter, der von dem zweiten Mitarbeiter bedient wurde, wird jetzt als Totmannschalter vom Bediener selbst genutzt. Dieser hält die Taste des Schalters gedrückt, sodass die Anlage bestimmungsgemäß betrieben werden kann. Dabei wird die Geschwindigkeit des Bandes reduziert. So kann der Bediener die Anlage selbst in Augenschein nehmen. Sobald er den Taster loslässt, schaltet sich die Anlage ab und geht außer Betrieb. Außerdem wurde in die Gefährdungsbeurteilung aufgenommen, dass das Tragen von Handschuhen beim Arbeiten an sich drehenden Teilen eine besondere Gefährdung darstellt.“