D./Sachsen. – „Wir haben den Schrei durch die ganze Bewehrungshalle gehört und sind sofort losgelaufen. Da sahen wir Max in der Abfallkiste liegen“, erinnert sich Kollege Horst L. (53). „Seine Hand vom Bewehrungsstahl aufgespießt.“

 

In der Bewehrungshalle werden Stabstähle und Matten geschnitten, gebogen und geflochten. Dabei entsteht auch viel Abfall. Der liegt teilweise am Boden herum. Doch es gibt auch Abfallkisten für die Reste. Damit die Wege begehbar bleiben.

 

Ein paar Eisen waren bereit für die Abfallkiste. Max L. (43) nahm die Reste und war auf dem Weg zum Behälter. Doch kurz davor blieb er unglücklich an einem Mattenrest hängen. Er stolperte und stürzte in die Abfallkiste. Mit einer Hand versuchte er, sich abzufangen. Dabei wurde sein Handteller vom spitzen Ende eines Bewehrungsstahls durchbohrt. Drei Kollegen eilten ihm sofort zu Hilfe. Während ein Kollege ihm den Bewehrungsstahl aus der Hand zog, mussten die beiden anderen Max festhalten. Eine absolute Tortur!

 

„Unfallursache war die Unordnung am Boden der Bewehrungshalle“, so die zuständige Sicherheitsfachkraft. „Die Bewehrungsreste bildeten gefährliche Stolperstellen. Dieser Unfall zeigt, dass Ordnung und Sauberkeit ein wichtiger Beitrag zur Arbeitssicherheit sind. Darüber hinaus sollten Fremdkörper in Wunden keinesfalls von Ersthelfern herausgezogen werden, da hierdurch noch mehr Schaden am Gewebe entstehen kann. Erst der Notarzt entscheidet über das weitere Vorgehen.“

Kurz und knapp

  • Arbeitsplätze und Verkehrswege frei von Gegenständen und Materialresten halten, die zur Stolperfalle werden können.
  • Materialreste weder auf dem Fußboden noch in verschiedenen Ecken zwischenlagern.
  • Zur Ordnung und Sauberkeit gehört auch Selbstdisziplin. Sie sollte ein fester Bestandteil jeder Arbeitsaufgabe sein. Das heißt, Materialreste nicht sammeln, nicht liegen lassen, sondern gleich in die dafür vorgesehenen Kisten und Behälter sortieren.