Egal ob Alkohol, Medikamente oder illegale Drogen – wer Suchtmittel nimmt, ist ein Sicherheitsrisiko am Arbeitsplatz. Deshalb betrifft Sucht im Betrieb alle Mitarbeiter. Doch was ist Sucht eigentlich? Wie entsteht sie? Und woran erkennt man, dass ein Kollege Hilfe braucht?

 

Sucht bezeichnet die Abhängigkeit von einem Stoff (z. B. Alkohol, Medikamente) oder einem Verhalten (z. B. Internetnutzung, Glücksspiel). Es ist das übersteigerte Verlangen nach einem bestimmten Erlebniszustand. Um diesen zu erreichen, kommt es zu riskanten, missbräuchlichen und abhängigen Verhaltensweisen. Der Betroffene hat keine Selbstkontrolle mehr. Er verspürt den Drang nach Wiederholung. Immer größere Mengen werden benötigt, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Der Betroffene kann nicht mehr ohne. Die Sucht beginnt sein Leben zu beherrschen.

 

Krankheit Sucht

Sucht ist eine ernstzunehmende Erkrankung. Eine Abhängigkeit kann sich je nach Person und Suchtmittel unterschiedlich schnell und unterschiedlich stark entwickeln. Süchtigen Menschen fällt es enorm schwer, die Gegenwart so auszuhalten, wie sie ist. Sie brauchen die Wirkung der Droge, um sich gut zu fühlen und Problemen auszuweichen. Das können finanzielle, familiäre, partnerschaftliche oder krankheitsbedingte Schwierigkeiten sein. Berufliche Belastungen können ebenfalls eine Rolle spielen.

 

Den Kollegen im Blick

Wer über längere Zeit starke Stimmungsschwankungen hat, müde und unkonzentriert ist, viele Fehler macht und seine Arbeit nicht mehr schafft, braucht Hilfe. Wegschauen, schweigen und den Kollegen „decken“, indem man seine Aufgaben übernimmt, bringt nichts. Es ist wichtig, das Wahrgenommene anzusprechen. Die Sorge um die Gesundheit des Kollegen sollte dabei im Mittelpunkt stehen. Ein persönliches Gespräch mit fachlicher Unterstützung – wie z. B. durch einen Suchtbeauftragten im Betrieb – kann erste Schritte ermöglichen.

 

Weitere Infos

www.dhs.de

Das Gespräch unter Kolleginnen und Kollegen – Eine Praxishilfe für die Suchtarbeit im Betrieb, Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V.